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Höhlenfund an der Drau

Wie bereits berichtet, haben wir eine vermeidlich unbekannte Höhle betaucht und erkundet- Und ja sie ist unbekannt!

Kurz nach der Veröffentlichung erreichten uns zahlreiche Anfragen zu unserem Tauchgang. Das Naturhistorische Museum in Wien war eine der ersten Stellen, welche sich gemeldet haben, um herauszufinden, ob diese Höhle bereits im Kataster verzeichnet ist oder nicht. Auch der Verein der Kärntner Höhlenkunde zeigte Interesse.

Auch die Medien haben Interesse und es gab auch schon einen Bericht in den Regionalmedien. Klicke hier zum Artikel

Die Höhle ist definitiv nicht bekannt- d.h. dokumentiert und vermessen. Es gibt ca. 1km flussaufwärts zwei kleine bestätigte Tuff-Höhlen in der Ortschaft Lippitzbach, welche jedoch andere Gegebenheiten aufweisen und mit dieser keinen näheren Zusammenhang bilden.

Die Idee diese Höhle zu betauchen, existiert schon länger. Einige der Taucher (Hafner und Primus) waren schon zu früheren Zeiten auf diesem Drauabschnitt, bei Bootsfahrten mit der Österreichischen Wasserrettung auf das Höhlenportal gestoßen. Dieses ist relativ gut sichtbar liegt aber in einem sehr abgeschiedenen und schwer erreichbaren Teil der Drau. Die Höhle ist zwar von Land aus ebenfalls erreichbar, aber um in die Höhle zu gelangen, müsste man sich abseilen- der Höhleneingang ist von Land aus auch nicht sichtbar. Nach ca. 2 Jahren, planten Mokina und Hafner an dieser Stelle einen Erkundungstauchgang durchzuführen. Bei einigen Begehungen am Uferbereich wurden Tiefenmessungen und Fotoaufnahmen gemacht. Aufgrund der relativ starken Strömung (unter Wasser) und der Vorteile gegen die Strömung zu tauchen, wurde speziell das Ufer der Drau außerhalb der Höhle flussabwärts unter Augenschein genommen. Auch weil sich dort möglicherweise Austrittskanäle der Höhle befinden. Die Vermutung lag nahe, dass die Höhle sich aus mehrheitlichen Teilen aus Quellwasser gebildet hat. Bei Begehungen der näheren Umgebung wurden zahlreiche Wasseraustritte unterschiedlicher Größen entdeckt, die den gesamten Talhang durchströmen.

Zusammen mit dem Team von Hai-Tek-Wolfsberg (Jäger, Bauer, Vogt, Mokina u. Hafner) wurde in der ersten Phase ein Sondierungtauchgang unternommen, um überhaupt einmal davon sprechen zu können, dass es sich um eine geflutete Höhle handelt, und nicht um eine bloße ausgeschwemmte Wand, wie sie in diesem Draugebiet recht häufig anzutreffen sind. Dieser Tauchgang sollte dazu dienen, professionelle Stellen die sich mit der Höhlenforschung beschäftigen, mit ins Boot zu holen, um dieser Sache einen offiziellen Charakter zu verleihen und die Höhle besser auskundschaften zu können.

Erste Beschreibung der Höhle:

Die Höhle liegt an der Drau, tief eingebettet in den Flusslauf. Sie befindet sich ca. 500m unterhalb der Dr. Jörg Haider Brücke in Ruden/Lippitzbach (Kärnten). Sie besitzt ein Höhlenportal, dass abhängig vom Wasserstand der Drau, zwischen 5 und 8m hoch ist und ca. 3m breit. Die gesamte Portalhöhe liegt nach dieser ersten Erkundung bei ca. 12-17m, d.h. dass der größere Teil des Portals unter Wasser liegt. (genauere Messungen folgen…)

Taucher im Außenbereich /Felswand mit Mosen bewachsen und unter Wasser stark versintert.

Schon im Vorbereich der Höhle sind unter Wasser große Felsformationen, welche die Hauptströmung der Drau zur Höhle hin abblocken, vorhanden. Teile der Außenwand, in der das Höhlenportal eingebettet ist, weißen kleine Prallwände auf. Die Strömung an der Oberfläche ist sehr mäßig bis schwach, unter Wasser ist die Strömung teils heftig (jedoch führte die Drau zum Zeitpunkt der Betauchung ca. 1m über dem Normalwasserstand). Unter Wasser gibt es mehre Eingangsmöglichkeiten in die Höhle. Das Wasser in der Höhle richtet sich nach dem Wasserstand der Drau. Die vermuteten Quelleneintritte konnten teilweise bereits bestätigt werden. Aus manchen Kanälen dringt durchaus klares Wasser in die Drau.

Nach dem Höhleneingang folgt ein ca. 20 bis 25m langer Hohlraum mit einer maximalen Breite von ca. 4m und eine Höhe von ca. 8m über Wasser. Eine nähere und genauere Beschreibung der Höhle dokumentieren wir bei einer nächsten Erkundung.

Erstes Drittel des Hohlraumes


Vorerst ein Dankeschön für die Hilfestellung von Seebacher Robert und Mag. Dr. Lukas Plan vom Naturhistorischen Museum in Wien.
In Zukunft ist geplant mit dem Tauchteam des Vereins für Höhlenkunde die Höhle zu besichtigen und so eine professionelle Abwicklung zu gewährleisten. Wir bleiben mit den betreffenden Stellen in Kontakt und freuen uns auf neue Erkenntnisse.

Bericht von
Hafner Christian
Mokina Monika
Jäger Johann
Manuel Vogt
Bauer Stefan

2 Kommentare zu „Höhlenfund an der Drau

  1. Spannender Artikel.
    In welchem Gestein (unter der Sinter Schicht) befindet sich die Höhle ?
    Bei Schottern ist mit einer Quellsinterhöhle zu rechnen?
    Bei anderen Gesteinen ist
    der Rest eines historischen Bergwerks nicht auszuschließen.
    In der Nähe befinden sich am Drauufer Reste des Bergbaues Eis. Auch in Ruden wurde über lange Zeit Bergbau betrieben.
    Wolf Stefan Vogler und Claudia Dojen haben sich im Gemeindebuch Ruden mit der Geologie dieser Gegend beschäftigt.
    Nochmals Gratulation zum Mut und dem Interesse an unserer heimischen Landschaft
    Dr. Andreas Hassler

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